Ralf Schlatter
Muttertag
Roman
21. Juni, der längste Tag des Jahres, halb sechs Uhr morgens, Sonnenaufgang: Ein Sohn macht sich auf den Weg – seine Mutter hat ihn gebeten, ihr beim Sterben zu helfen, wenn die Sonne untergeht am Ende dieses Tages. Er braucht Zeit und frische Luft, also geht er zu Fuß von einer Stadt zur anderen, fünfzehn Stunden lang, und versucht unterwegs, seine Mutter am letzten Tag ihres Lebens endlich zu begreifen. Er erinnert sich an sein Aufwachsen in der Kleinstadt, an ein Leben als Kind dieser Eltern, als Bruder seiner älteren Schwester. Er stellt Fragen und wundert sich; zu jeder vollen Stunde denkt er sich einen möglichen Abschied von seiner Mutter aus. Er schweift ab, beobachtet Vögel, geht. Bis er fast nicht mehr kann und es Abend wird.
Ralf Schlatter erzählt von einer ganz normalen, unspektakulären Familie, vom Unausgesprochenen und von der Einsamkeit, von immergleichen Mustern und vom Gewicht der Ahnen, aber er tut das mit humorvoller Leichtigkeit, großer Fantasie und wunderbar liebevollem, versöhnlichem Blick – so wird schließlich auch das Schwere leicht.
Buch
ISBN 978-3-99039-182-2
Gebunden mit Lesebändchen
152 Seiten
lieferbar
EUR 18,-
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Pressestimmen
„Auf der Wanderung von Zürich nach Schaffhausen lässt der Sohn seine Beziehung zur Mutter Revue passieren – und merkt, dass er eigentlich nichts weiss über die Frau, die ihn geboren hat, das Leben aber wie eine Theaterrolle vor sich hergetragen hat. Bloss, auch der Sohn ‚ist nicht über alle Zweifel erhaben‘, stellt sich die Frage: Wer ist er und wer nicht? So ist ein Text entstanden, der es sich nie einfach macht, aber immer leicht bleibt.“
Peer Teuwsen, NZZ, Neue Zürcher Zeitung
„Ralf Schlatter versteht es, von all dem Schmerzliche, Versäumten und Ungesagten mit erstaunlicher Leichtigkeit und feinem Humor zu erzählen. Dadurch nimmt er dem Schweren zwar nicht das Gewicht, aber das Erdrückende.“
Christoph Zimmer, Surprise – Schweizer Strassenmagazin
„Ralf Schlatter erzählt mit viel Feingespür und Humor und versteht es, banale Beobachtungen zu größeren Gedanken werden zu lassen.“
Raffaela Rudigier, Kultur – Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft